Feeling A: eine Herstory der Wende
Artistisches Erzähltheater mit anschließendem Publikumsgespräch
Erfurt ´89, nach den Sommerferien. Anja betritt das Klassenzimmer. Steffen, der Nazi ist noch da. Moritz ist weg. Janet noch da. Nicole weg.
Die Direktorin ist noch da. Anders als ihr Mann. Der hat auch rüber gemacht. In den Jahren 1989/90 setzt sich das Phänomen des Da-Seins und Weg-Seins fort. Nach und nach verschwinden Dinge des alltäglichen Lebens, die bis dahin selbstverständlich dazugehörten. Dafür kommen neue hinzu und überschreiben die bisher gültige Wirklichkeit. Es bleibt kaum Zeit für Abschied. Deutschland wieder-?vereint. Kann das weniger als mehr bedeuten? An was erinnern wir uns im Kontext von Wende- und Vereinigungsnarrativen? Gibt es darin eine Legitimation für Verlustempfinden? Ausgehend von Interviews der Theatermacherin Anika Lachnitt mit der Artistin Anja Gessenhardt und in Zusammenarbeit mit der Videokünstlerin Friederike Bérat und dem Dramaturgen Dag Lohde, entsteht mit Feeling A: eine Herstory der Wende eine poetische Erinnerungsperformance abseits der normierten Geschichtsschreibung. Mit Mitteln des dokumentarischen Theaters und des zeitgenössischen Circus verwebt das Stück biographische Narration von Umbruch, Erwachsen werden und Verlusterfahrung und schlägt den Bogen von 1989 über die 1990er Jahre in Berlin und Ostdeutschland bis ins Heute.
02. + 03. November 2024
je 19:00
Circus Schatzinsel, May-Ayim-Ufer 4
10997 Berlin
Eintritt: 10-20 € nach Selbsteinschätzung
Kartenreservierung unter: bandentheater@gmx.de
Der Spielort ist ebenerdig erreichbar und hat eine barrierefreie Toilette.
Das Stück findet in deutscher Lautsprache statt.
Mehr Infos: www.bandentheater.de
Instagram: @bandentheater